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Ein Netz für Kinder

Konzept

Pädagogische Ausrichtung


Leitgedanke: "Es braucht ein ganzes Dorf um ein Kind zu erziehen!"

Was früher ganz selbstverständlich war, ist es schon seit langem nicht mehr. Das liegt an vielen bekannten Faktoren – wenige Großfamilien, doppelte Berufstätigkeit von Eltern, weniger natürlicher Bewegungsraum...  Wir haben uns der Herausforderung gestellt und bewältigen diese seit nun mehr 20 Jahren!
Alle Familien und deren Mitglieder erziehen unter pädagogischer Anleitung aktiv und kreativ die gesamte Gruppe mit. Jeder darf seine Stärken mit einbringen und damit den Erziehungsprozess bereichern und mitgestalten.
Uns ist es dabei besonders wichtig, eine gute Zeit mit den Kindern zu verleben und diese gemeinsam zu gestalten. Der Teilhabe und Partizipation aller Netzmitglieder kommt eine besondere Bedeutung zu. Als Gemeinschaft tragen wir alle die Verantwortung dafür, unsere Kinder so zu begleiten, dass sie sich dem Leben und seinen Herausforderungen stellen lernen. Sie werden befähigt, den Alltag selbständig zu meistern. Es wird den Kindern viel zugetraut.
Wir legen gehobenen Wert auf das Freispiel, weil wir davon überzeugt sind, dass genau in dieser Zeit die meisten Erziehungsziele spielerisch erreicht werden können. Wir sehen uns als Begleiter, die Impulse dort geben, wo sie sinnvoll erscheinen.  

Die Kinder bekommen bei uns vor allem eines: nämlich Zeit!

Eltern erhalten bei uns die Chance, sich pädagogisch weiterzubilden. Die Erzieherin gibt so viel Einblick wie möglich, um Eltern Pädagogik transparent erscheinen zu lassen. Dafür wird viel Zeit in Gespräche und Erklärungen investiert. Eltern erhalten Anleitung zu pädagogischem Handeln und können lernen, ihr Verhalten unter pädagogischen Gesichtspunkten zu reflektieren. All das soll zu einer wertschätzenden Haltung gegenüber dem Kind beitragen.

Pädagogische Grundlagen
Grundlage unseres pädagogischen Handelns ist der ganzheitliche Ansatz.

  • Die Kinder sollen sich bei uns wohl fühlen. Wir schenken ihnen unser Vertrauen, damit sie sich geborgen und sicher fühlen.
  • Die Kinder erhalten die Möglichkeit, sich auf ihre Weise die Themen der Welt und des Zusammenlebens anzueignen. Wir geben ihnen hierfür Anregungen in Form von entsprechender Raumgestaltung, Bereitstellung von Materialien und liebevoller pädagogischer Begleitung.
  • Herzlichkeit, Freiräume und klare Regeln gehören gleichermaßen zu unserem Einrichtungsalltag.
  • Wir geben den Kindern Sicherheit und unterstützen und fördern sie in ihrer Selbstständigkeit.
  • Wir begleiten jedes Kind in seiner Individualität und in seiner ganzheitlichen Entwicklung.
  • Jedes Kind wird von uns so angenommen, wie es ist.
  • Wir fördern das soziale Miteinander und die Freude, die Kinder daran haben.
  • Kinder lernen bei uns miteinander, voneinander und durch Vorbilder.
  • Die Kinder können im geschützten Rahmen ihre Stärken und ihre Schwächen erproben.
  • Die Kinder lernen, Konflikte konstruktiv zu lösen.
  • Um ein gleichberechtigtes Miteinander zu fördern, lernen die Kinder Regeln und Grenzen zu akzeptieren und einzuhalten.
  • Körperliches Agieren, Wut und Weinen werden genauso wie Lachen und Freude, als Ausdruck von Gefühlen gesehen, dürfen gelebt werden und werden begleitet.
  • Wir unterstützen die Kinder durch laufende individuelle Beobachtung, um die für sie aktuell interessanten und wichtigen Themen herauszufinden, damit wir diese im Alltag aufgreifen können.
  • Die Kinder dürfen forschen, experimentieren und ihre Welt entdecken.
  • Individuelle Wünsche, zu verweilen oder eigene Wege zu gehen, werden von uns unterstützt.
  • Mädchen und Jungen sind in jeder Hinsicht gleichberechtigt.
  • Das Miteinander verschiedener Kulturen und die gegenseitige Wertschätzung sind für uns eine Selbstverständlichkeit.
  • Die Gruppe als sichere Basis zu erleben, sich als Gruppenmitglied zu fühlen, in der Gruppe akzeptiert zu werden und soziale Kompetenzen zu erwerben, sehen wir als vorrangig an.
  • Wir verstehen uns als Kooperationspartner in der Erziehungsarbeit mit den Eltern. Aus diesem Grund legen wir sehr großen Wert auf die Einbeziehung der jeweiligen Lebenssituation der Kinder und suchen eine gute und intensive Zusammenarbeit mit ihren Eltern.
  • Gesundheit, körperliches Wohlbefinden und die Unterstützung zur Selbstwahrnehmung sollen die Kinder nachhaltig stärken.

Bild vom Kind
In unserem Haus sind die Kinder zwischen zwei und 12 Jahre alt. In diesem Alter sind die Kinder unvoreingenommen, offen und neugierig. Idealerweise haben sie noch keine negativen Erfahrungen gemacht. Dies gibt ihnen das Selbstbewusstsein, alles zu erforschen und zu erfragen, da nur selbstbewusste Kinder sich trauen, Fragen zu stellen.
Fichtenzapfen können zu Zwergen werden, Pfützen zu Meeren und Stöcke zu Schwertern, ihrer Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.
Kinder gehen mit offenen Augen durch die Welt. Sie sind vorurteilsfreie, eigenständige, individuelle Persönlichkeiten. Wir sehen sie als Partner, die feinfühlig mit ihren „Antennen“ ihre Umwelt wahrnehmen und erkunden.
Kinder sind Lernende, aber auch Lehrende für uns Pädagogen, wenn wir die Welt durch Kinderaugen betrachten.
Durch ihre ansteckende Ausgelassenheit, Fröhlichkeit und Neugierde entdecken Kinder ihre Umwelt jeden Tag aufs Neue, weil dies ihrer Natur entspricht und ziehen damit uns Erwachsene in ihren Bann.
Aus unserer Sicht gebührt jedem Kind ein respektvoller Umgang, in dem wir ihm mit wertschätzendem Verhalten entgegentreten.
Wir wissen um die Rechte unserer Kinder und sind uns dieser in der täglichen Arbeit bewusst. Wir treten dafür ein, dass diese Rechte im Sinne der UN-Kinderrechtskonvention auch nach außen bekannt gemacht werden.

Im Netz für Kinder bin ich richtig, wenn…
… ich mein Kind während seiner Kindergarten- und Schulzeit aktiv begleiten möchte.
… ich mich gerne in eine soziale Gemeinschaft einbringe.
… ich Spaß am Umgang mit Kindern habe.
… ich die Zeit zur Elternmitarbeit habe.
… ich meine persönlichen Stärken in die Netzarbeit mit einfließen lassen möchte.
… ich Freude daran habe im Umgang mit Kindern und Eltern dazu zu lernen.
… ich mir ein soziales Netz aufbauen möchte

Basiskompetenzen
„Als Basiskompetzenzen werden grundlegende Fertigkeiten und Persönlichkeitcharakteristika bezeichnet, die das Kind befähigen, mit anderen Kindern und Erwachsenen zu interagieren und sich mit den Gegebenheiten in seiner dringlichen Umwelt auseinanderzusetzen.

Dabei unterscheiden wir vier Kompetenzen:
1) Personale Kompetenz
2) Kompetenz zum Handeln im sozialen Kontext
3) Lernmethodische Kompetenzen
4) Kompetenter Umgang mit Veränderungen und Belastungen“
(Quelle BEP S.55ff.)

Bei uns fließt die Förderung der Basiskompetenzen in unsere tägliche pädagogische Arbeit mit ein.

1) Personale Kompetenz:
Unter Selbstwertgefühl versteht man, wie ein Mensch seine Eigenschaften und Fähigkeiten bewertet. Ein hohes Selbstwertgefühl ist die Voraussetzung für die Entwicklung von Selbstvertrauen. Es entsteht, wenn sich das Kind in seinem ganzen Wesen angenommen und geliebt fühlt. (Quelle BEP S.55)
Dabei ist es wichtig, den Kindern zu vermitteln, dass sie stolz auf ihre Kultur, Herkunft und Fähigkeiten sein können.
Für eine gesunde Entwicklung des Ichs und des Sozialverhaltens braucht das Kind zuallererst das Gefühl von Sicherheit. Die Ablösung währen der Eingewöhnungphase ist für Kind und Eltern ein nicht immer einfacher Schritt. Sie ist begleitet von starken Emotionen und innerem Aufruhr. Freude, Neugier und Stolz auf das Neue treten ebenso auf wie Verunsicherung, Anspannung, Verlustgefühle, Frustration und Angst. Die Bewältigung ist ein prozesshaftes Geschehen. Als familienergänzende Einrichtung versuchen wir, diesen Prozess zu begleiten, mit emotionaler Wärme und vielen Gesprächen mit den Eltern.
Wir nehmen das Kind so an, wie es ist, mit Stärken und Schwächen. Durch aktives Zuhören unsererseits weiß das Kind, dass es ernst genommen wird. Gefühle, auch negative, dürfen gezeigt werden. Wir bieten dem Kind genügend Gelegenheiten, Neues auszuprobieren und zu Erfolgserlebnissen, so dass sein Selbstbewusstsein gestärkt wird und die Freude am eigenen Tun wächst. Die Kinder erhalten viele Möglichkeiten, sich selbst einzubringen und bekommen dafür viel Anerkennung.
Von Anfang an werden klare Regeln und Grenzen gesetzt und auf deren Einhaltung geachtet. Um die Selbstwirksamkeit zu entwickeln, werden Aufgaben individuell dem Kind angepasst. Es ist uns wichtig, dass die Kinder für sich selbständig Verantwortung übernehmen, z.B. beim Händewaschen, essen etc.

2) Handeln im sozialen Kontext
Die Kinder lernen, dass Zusammenleben nur mit klaren Regeln möglich ist. Diese Regeln sind für die Kinder immer gut verständlich. Eine der wichtigsten Regeln ist, dass wir anderen nicht absichtlich weh tun, weder mit Taten noch mit Worten.
Größere Kinder kümmern sich um die Kleinen und lernen so, Verantwortung zu übernehmen.

3) Förderung der lernmethodischen Kompetenz
„ Um täglich ausreichend geplante Lernsituationen anbieten zu können, muss es möglich sein, über längere Zeit hinweg mit allen Kindern ungestört pädagogisch zu arbeiten. (Quelle: BEP S. 33)
Als lernmethodische Kompetenzen bezeichnen wir Kompetenzen, die den Erwerb von Wissen fördern, indem beim Lernen soziale und individuelle Formen von Metakognition und Selbststeuerung eingesetzt werden.
Wir wissen aus der Forschung, dass Kinder dann effektiv und mit Verständnis lernen, wenn sie ein Bewusstsein für ihre Lernprozesse entwickeln und verstehen, worauf die Lernprozesse abzielen. Ein Bewusstsein ihrer Lernprozesse wird den Kindern nicht nur dabei helfen, die Inhalte besser zu verstehen, sondern auch lernmethodische Kompetenzen zu erwerben.
Im Tagesablauf werden die Kinder mit Denkaufgaben entsprechend ihres Entwicklungsstandes gefördert, dabei spielt die Neugier und individuelles Interesse eine große Rolle (Beschäftigung, Gedächtnisspiele, Spaziergänge). Probleme werden den Kindern nicht abgenommen, sondern verschiedene Techniken der Lösung gezeigt.
Bei den täglichen Angeboten und Projekten kommt es in erheblichem Maße auf die Art des Prozesses an, der in Gang gebracht wird:
  • Interessiert sich das Kind tatsächlich für das Angebot, wurde seine Neugier geweckt?
  • Kann es selbst Handlungspläne entwickeln, Material besorgen etc.?
  • Benutzt es eigene Lösungsideen?

Wichtig ist auch, dem Kind die Möglichkeit zur Reflexion zu geben:
  • Was hat mir besonderen Spaß gemacht?
  • Was ist mir besonders gut gelungen?

4) Kompetenter Umgang mit Veränderungen und Belastungen (Resilienz)
Es gibt Kinder, die unter außerordentlich schlechten Bedingungen, wie z.B. Armut, Arbeitslosigkeit der Eltern oder Gewalterfahrungen, aufwachsen und sich entgegen aller Erwartung erstaunlich positiv und kompetent entwickeln. Diese Fähigkeit, selbst in schwierigen Lebenskrisen und nach schweren Schicksalsschlägen wie ein Stehaufmännchen wieder auf die Beine zu kommen, nennt man Resilienz.
Resilienz ist nicht angeboren, sondern erlernbar. Wir helfen dem Kind dabei, sie zu erwerben, indem wir es zur Bewältigung von Risikosituationen ermutigen.
Nehmen wir als kleines Beispiel einen Tag im Wald: Das Kind beobachtet, wie seine Spielgefährten auf einen Baum klettern und möchte dies auch gerne tun. Es traut sich dies aber alleine nicht zu und bittet die Erwachsenen, es hinauf zu heben. Würden wir nun dieser Bitte Folge leisten, würde sich das Kind erstens mit ziemlicher Sicherheit ängstigen, sobald es oben ist. Zweitens würde das Erfolgserlebnis, alleine etwas gemeistert zu haben, ausbleiben. Besser ist es, mit dem Kind gemeinsam zu überlegen, auf welchen Ast es am besten zuerst den Fuß setzt und – natürlich – für den Notfall bereit zu stehen, um es aufzufangen.
Das Kind muss jedoch auch lernen, eigene Grenzen zu akzeptieren. Schafft es eine Anforderung noch nicht, weil es noch zu klein ist, muss es warten, bis es alt genug ist.
Ein weiterer wichtiger Faktor zur Erlangung von Resilienz ist das Erlernen von Stressabbau. Hier bieten wir dem Kind zwischen aktivem Tun immer wieder Ruhephasen an. In der Kuschelecke kann es sich auch während des Freispieles jederzeit zurückziehen.
Probleme lernt das Kind, aktiv anzugehen. Hat es z.B. Streit mit seinen Freunden, versuchen die Erwachsenen, das Kind bei der Kommunikation und Konfliktlösung zu unterstützen.
Aus der Resilienzforschung weiß man, dass folgende Lebensbedingungen für das Kind besonders wichtig sind:

a) Eine stabile, emotional-positive Beziehung zu mindestens einer Bezugsperson, aufgrund derer das Kind ein sicheres Bindungsmuster entwickeln kann.
Da Ihr Kind täglich von der selben Erzieherin betreut wird, ist dies gegeben.
b) Ein Erziehungsstil, der durch Wertschätzung und Akzeptanz dem Kind gegenüber, sowie durch ein unterstützendes und strukturierendes Erziehungsverhalten gekennzeichnet ist.
Dies setzen wir in die Praxis um.
c) Kompetente und fürsorgliche Erwachsene außerhalb der Familie, die als positive Rollenmodelle dienen und Mut zusprechen. Wir nehmen das Kind mit seinen Stimmungen und Problemen wahr und sind ihm stets ein mitfühlender Partner.
d) Positive Kontakte zu Gleichaltrigen und Freundschaftsbeziehungen.
Dies unterstützen wir durch ein gutes Gruppenklima, in dem jedes Kind so angenommen wird, wie es ist.
e) Wertschätzendes Klima in den Bildungseinrichtungen
(siehe Partizipation)

Religiöse Erziehung
Wir vermitteln den Kindern die Feste im Jahreskreislauf der christlichen Kirchen. Bei Bedarf sprechen wir über verschiedene religiöse Ansätze und feiern Feste aus anderen Kulturen.

Natur und Umwelt
Alle Kinder werden spielerisch und altersgemäß an die Geheimnisse und Zusammenhänge von Natur und Lebensraum herangeführt. Sie bekommen – besonders an den Walddtagen - erste Einblicke in die Bedeutung von sauberem Wasser, intaktem Boden, des Klimaschutzes und des bewussten Umganges mit unseren Ressourcen. Auf diese Weise lässt sich Nachhaltigkeit durch eigene Erfahrungen der Kinder spielerisch im ko-konstruktiven Lernprozess vermitteln. Eine frühe Umweltbildung ist eine wichtige Investition in unsere Zukunft.


Interkulturelle Erziehung und Sprache
Das Kind lernt durch die Sprache, die Welt zu verstehen und einzuordnen. Durch die Sprache drückt das Kind eigene Bedürfnisse und Gefühle aus und eignet sich Wissen an.
Wir arbeiten mit den Spracherhebungsbögen Sismik und Seldak und beraten auf dieser Grundlage die Eltern im Hinblick auf die Sprachentwicklung des Kindes.
Die Sprachförderung ist ein allgegenwärtiger Teil des Alltags in unserem Haus. Sie geschieht in Form von Reimen, Liedern, Fingerspielen, Bilderbuchbetrachtungen, Vorlesen von Geschichten, Rollenspielen und Kreisspielen. Während der Gesprächskreise erlernt das Kind durch unser Vorbild Regeln, wie z.B. dass man den anderen aussprechen lässt und ihm zuhört. Seine Meinung wird ernst genommen und respektiert.
Während des Freispiels und des gemeinsamen Essens wird das Kind zu aktivem Sprechen angeregt.
Im „Vorkurs Deutsch“ besuchen die Vorschulkinder, welche zusätzliche Förderung zum Spracherwerb benötigen, die Grundschule einmal wöchentlich. Hier werden sie von einer Lehrkraft unterrichtet.
Das Verständnis anderer Länder und Kulturen versuchen wir zu fördern durch Kenntnisse von Gebräuchen und Festen, sowie durch internationale Buffets.

Fein- und Grobmotorik, Gesundheitserziehung
Wir bewegen uns viel und gerne. Unseren Kindern trauen wir viel zu und lassen sie gern, unter sinnvoller Berücksichtigung von Alter und Herausforderung, irgendwo hinaufklettern. Nach dem Motto „Es gibt kein falsches Wetter, nur die falsche Kleidung“ halten wir uns möglichst bei jedem Wetter täglich im Freien auf. Unser Garten bietet hier viele Möglichkeiten. Oft sind wir aber auch im Kurpark, der gleich um die Ecke liegt, unterwegs. Von Frühjahr bis Herbst planen wir regelmäßige Waldtage. So haben die Kinder Gelegenheit, die Natur auf ihre Art zu erforschen und zu begreifen. Körperwahrnehmung, Selbstbewusstsein, Grobmotorik und ganz nebenbei das Immunsystem werden gestärkt.
In den Wintermonaten nutzen wir einmal pro Woche die Turnhalle der benachbarten Schule mit ihren Geräten.
Wir bieten den Kindern Räume mit möglichst wenig Mobiliar, damit viel Platz zum Bewegen bleibt. Alle Räume dürfen zur intensiven Bewegung genutzt werden.  Das Klettergerüst wurde unter dem Aspekt gewählt, möglichst viele verschiedene Bewegungsmöglichkeiten zu schaffen.
Durch einen ausgewogenen Speiseplan bei Frühstück und Mittagessen ernähren sich die Kinder gesund und lernen schmackhafte Speisen mit viel Gemüse und Salat kennen.
Feinmotorisches Geschick wird gefördert durch den Umgang mit Schere, durch Reißen, Weben, Malen, durch den Umgang mit Schnitz- oder Haushaltsmesser unter Aufsicht uvm.

Mathematische Kompetenzen
Mengenbegriffe und geometrische Formen lernen die Kinder  im Alltag kennen, z. B.  wenn wir mit den Kindern einkaufen gehen, während des Morgenkreises oder der Vorschule.  

Integration und Inklusion
Unsere Einrichtung steht allen Menschen offen. Da sich in der Einrichtung nur eine Fachkraft befindet und der Rest der Betreuer Eltern sind, müsste eine Integration von Kindern mit speziellen Bedürfnissen jeweils individuell abgeklärt werden. Grundsätzlich ist die Bereitschaft zur Integration für uns selbstverständlich.

Vorschule
Unter sinnvoller Vorschule verstehen wir neben dem Erfassen von Buchstaben und Zahlen vor allem das Erlangen von Neugier, Experimentierfreude, Konzentrationsfähigkeit, Ausdauer, Motivation, Frustrationstoleranz, Selbststeuerung und Selbstsicherheit.Stärken des Kindes werden gefördert, bei Schwächen wird unterstützend gearbeitet.

Geschlechterspezifische Erziehung
Aus dem Bayer. Erziehungs- u. Bildungsplan:
Für die Entwicklung der Geschlechtsidentität sind die Jahre in der Kindertageseinrichtung von besonderer Bedeutung. Kinder setzen sich intensiv damit auseinander, was es ausmacht, ein Junge oder ein Mädchen zu sein und welche Rolle sie als Mädchen bzw. Jungen einnehmen können.

Bildungs- und Erziehungsziele:
  • Das Kind entwickelt eine eigene Geschlechtsidentität, mit der es sich sicher und wohl fühlt.
  • Es ist in der Lage, einengende Geschlechterstereotypien zu erkennen und traditionelle sowie kulturell geprägte Mädchen- und Jungenrollen kritisch zu hinterfragen und sich durch diese nicht in seinen Interessen, seinem Spielraum und seinen Erfahrungsmöglichkeiten beschränken zu lassen.
  • Das Kind erwirbt ein differenziertes und vielfältiges Bild von den möglichen Rollen von Frauen und Männern. Dazu gehört insbesonders: Das andere Geschlecht als gleichwertig und gleichberechtigt anerkennen, Unterschiede zum anderen Geschlecht wahrzunehmen und wertschätzen und erkennen, dass „weiblich sein“ und „männlich sein“ in vielfältigen Variationen möglich ist.
  • Grundverständnis darüber erwerben, dass im Vergleich der Geschlechter die Gemeinsamkeiten hinsichtlich Begabungen, Fähigkeiten, Interessen und anderen Persönlichkeitsmerkmalen größer als die Unterschiede sind.
  • Erkennen, dass eigene Interessen und Vorlieben nicht an die Geschlechtszugehörigkeit gebunden sind.
  • Seine eigenen Interessen und Bedürfnisse über die geschlechterbezogenen Erwartungen und Vorgaben anderer stellen.
  • Geschlechterbezogene Normen, Werte, Traditionen und Ideologien (z.B. Mädchen interessieren sich weniger für Technik, Jungen spielen nicht mit Puppen) kritisch hinterfragen...


Wir achten bei der Zusammensetzung der Gruppe darauf, dass die Anzahl von Jungen und Mädchen einigermaßen ausgewogen ist. In diesem Alter entdecken die Kinder, dass Jungen und Mädchen verschieden sind. Wir beantworten alle Fragen offen und helfen den Kindern, ihre Geschlechtsteile zu benennen. Doktorspiele gehören zur Entwicklung und werden von uns zugelassen. Wir unterstützen das Kind in seiner Rollenfindung, auch indem wir es dort abholen, wo es gerade steht. Hat das Mädchen gerade seine „rosarote“ Phase? Oder spielt der Junge täglich Supermann? All das ist in Ordnung. Wir unterstützen aber auch, wenn das Mädchen Supermann sein möchte und der Junge mit den Puppen spielt.
Besonders wichtig ist uns, dass bei unserer Förderung keine Unterschiede zwischen Mädchen und Jungen gemacht werden.

Partizipation
Kinder sollen wissen, dass sie in einer Demokratie leben und was diese auszeichnet. Sie sollen Gesprächs- und Abstimmungsregeln akzeptieren und einhalten, das bedeutet, Entscheidungsfindung und Konfliktlösung auf demokratischem Weg lernen, nicht aber durch Gewalt und Machtausübung.
Wir sprechen uns mit unseren Kindern ab, wie wir unseren Tag gestalten wollen. Wir führen Besprechungen durch, machen Abstimmungen und planen gemeinsam Aktivitäten. Wir überlegen gemeinsam, wie wir unsere Räume gestalten wollen und welches Spielmaterial angeboten wird. Wir kochen gemeinsam und versuchen, Probleme miteinander zu lösen. Das alles sind Beispiele, wie Kinder lernen können, demokratisch am Gruppengeschehen teilzunehmen.

Musische Bildung und Kreativität - Was verstehen wir unter Kreativität?
Unter Kreativität verstehen wir vor allem das Entwickeln eigener Ideen und Lösungen. Dies unterstützt die Entwicklung von Fantasie, Risikobereitschaft, Selbstvertrauen, Identitätsbildung, Toleranz und Sozialkompetenz und ist damit die beste Suchtprävention und eine gute Vorbereitung für das Erwachsenenleben. Schöpfungen des Kindes sind uns wichtiger als Vorzeigearbeiten und Schablonen. Das Kind entwickelt den Sinn für Ästhetik und lernt, über den Tellerrand zu schauen.

Wie fördern wir die Kreativität?
Zum einen unterstützen wir die Kinder, selbständig Lösungen zu finden. Zum anderen bieten wir vielseitigstes Material an. Während des Freispieles stehen den Kindern verschiedene Stifte, Wachsmalkreiden, Knete etc. für freies Gestalten und Malen zur Verfügung. Im gezielten Angebot entstehen Kleister- und Aquarellbilder, Acrylfarben werden ausprobiert, Zuckerkreide hergestellt. Fantasie kennt keine Grenzen!
Mit dem Umgang der Orffinstrumenten, wollen wir den Kindern die Freude an Musik näher bringen.
Im Freien schöpfen wir aus Vorhandenem: Wir stellen Erdfarbe her, legen Mandalas aus Naturgegenständen, formen aus Lehm und schnitzen und sägen Äste.

Beobachtung
Die gezielte Beobachtung nimmt einen breiten Raum in der pädagogischen Arbeit ein. Um das Kind im momentane Entwicklungsstand wahrzunehmen, benutzen wir verschiedene Instrumente.

a) Portfolios
Zusammen mit kleinen Geschichten über Lernerfolge und nette Begebenheiten werden Fotos abgeheftet, die wir dann bei Elterngesprächen zusammen ansehen können, auch um Fortschritte und Wahrnehmungen zu besprechen.

b) Sismik Beobachtungsbogen
Dabei handelt es sich um einen Spracherhebungsbogen für Kinder mit Migrationshintergrund im alter von dreieinhalb Jahren bis zur Einschulung

c) Seldak Beobachtungsbogen
Dies ist ein Spracherhebungsbogen für Kinder mit deutscher Muttersprache im Kindergartenalter

d) Perik Beobachtungsbogen
Er hilft uns bei der Beobachtung der sozial-emotionalen Entwicklung

Elternarbeit/Elterdienst
Der pädagogische Rahmen wird im Netz für Kinder von einer Erzieherin vorgegeben.
Die Eltern arbeiten innerhalb dieser Strukturen mit und übernehmen diverse Aufgaben. Wir achten darauf, dass sich Mütter und Väter ihren Stärken entsprechend mit einbringen können. Die dadurch entstehende Vielfalt prägt im Besonderen den Alltag im Netz für Kinder. Engagement und Motivation der Eltern sind Voraussetzung und tragen wesentlich zur Gestaltung des gemeinsamen Miteinanders bei.
Bereits beim Erstgespräch vor der Aufnahme in unser Haus können Sie die Erzieherin über Besonderheiten Ihres Kindes informieren und sich einen Einblick über das Netz verschaffen.
Während der regelmäßig stattfindenden Elterngespräche werden Sie über den Entwicklungsstand Ihres Kindes informiert.
Der Elternbeirat stellt das Bindeglied zwischen Eltern und Erzieherin dar.

Alle Eltern sind verpflichtet, pro Kind 1x pro Woche am Elterndienst teilzunehmen. Die Dienstpläne, in die sich die Eltern selbst eintragen, hängen für 5 Wochen im Voraus  aus. Die Elterndienste werden im Rahmen der Elterdienstpauschale vergütet. Am Ende des Monats füllen die Eltern ihre Stundenzettel aus und geben diese an die Buchhaltung ab. Bei Ausfällen der Erzieherin (Krankheit/Urlaub) wird der pädagogische Dienst durch eine Erzieherin, die dem Netz als Aushilfe zur Verfügung steht, abgedeckt.

Alle paar Monate findet ein Elternabend statt, an dem gemeinsam geplant und reflektiert wird, bzw. ein Fachreferent eingeladen wird.

Hygiene- und Sauberkeitserziehung
  • Mit unseren Wickelkindern pflegen wir einen liebevollen Umgang und gestalten das Wickeln mit Spaß und Freude. Hier wird viel für die Bindungsarbeit getan. Ein positives und vertrauensvolles Verhältnis ist die Voraussetzung für eine gute Bindung zum Kind.
  • Wir unterstützen die Eltern bei der Sauberkeitserziehung, indem wir die Kinder regelmäßig ermutigen, auf die Toilette zu gehen. Druck wird hierbei jedoch auf keinen Fall ausgeübt.

Ruhezeiten
Im Büro befindet sich eine schöne Schlafgelegenheit, die jederzeit von allen Kindern genutzt werden darf. Schlafenszwang gibt es keinen.

Hausaufgaben- und Feriengestaltung für Schulkinder
Schulkinder haben die Möglichkeit, Hausaufgaben bei uns zu machen. Während der Ferienzeiten können die Schulkinder jederzeit ins Netz kommen.


Kooperation und Vernetzung
Zum Wohle der Kinder arbeiten wir je nach Bedarf mit unterschiedlichen Fachdiensten, Ämtern und Schulen zusammen. (Landratsamt, Ärzte, SVE, SPZ, Therapeuten, Mobiler Dienst, Erziehungsberatungsstellen, usw.) Dafür holen wir uns vorab immer die Einverständniserklärung der Eltern.  

Zusammenarbeit mit dem Träger
Die Erzieherin steht in regelmäßigem Austausch mit dem Träger und der Vorstandschaft. Sie berichtet über Aktuelles aus Elternschaft und der Gruppe. Träger und Leitung versuchen, bei Bedarf gemeinsam an Veranstaltungen des LRA teilzunehmen. Treffen der Netz für Kinder in Bayern und der LAGE Bayern sollen nach Möglichkeit besucht werden.
Eltern haben die Möglichkeit, sich jederzeit an den Vorstand zu wenden.

Anregungs- und Beschwerdemanegement
Für unsere Eltern und Kinder ist es wichtig, ihre Anregungen, Sorgen, Probleme und Kritikpunkte mitteilen zu können.
Das Kind braucht Raum, Platz und Zeit, um diese ausdrücken zu können. Es muss ernst genommen werden und Ursachen und Hintergründe für bestimmte Verhaltensweisen können dadurch erkannt werden.
Im Kindergarten kann das Kind bereits mit Worten ausdrücken, was es bedrückt. Hier ist besonders während des Morgenkreises eine gute Gelegenheit, bei der man stille Kinder auch gezielt nach ihrer Meinung und ihrem Befinden fragen kann. Viel Austausch findet während des gemeinsamen Mittagessens statt. Hier ist es wichtig, dass die Kinder wissen, dass sie gehört werden.
Unsere Eltern bitten wir, den direkten Anregungs- bzw. Beschwerdeweg zu gehen. Sprechen Sie zuerst die direkt betroffene Person an. Erst dann wenden Sie sich bitte, falls notwendig, an die Erzieherin. Falls Sie sich hier nicht verstanden fühlen und es sich um gravierende Probleme handelt, können Sie sich jederzeit an den Vorstand oder den Elternbeirat wenden.
Wir erwarten von den Eltern eine offene, ehrliche und interessierte Haltung. Außerdem setzen wir die Fähigkeit zur konstruktiven Auseinandersetzung und aktiver Kommunikation voraus. Wertschätzender Umgang im sozialen Bereich ist für uns eine Selbstverständlichkeit. Eine ausgewogene Mischung aus Annahme der gegebenen Strukturen und Einbringen neuer Ideen wissen wir bei Eltern sehr zu schätzen.

Qualitätssicherungsmaßnahmen
Für eine gleichbleibend gute und kontinuierliche Arbeit im Netz sind verschiedene Maßnahmen zur Qualitätssicherung nötig. Wir führen besonders viele Gespräche mit den Eltern, die sie schulen und zur Mitarbeit im Netz befähigen. Für bestimmte Spielmaterialien gibt es eine Einführung für die Eltern, damit diese im Umgang mit den angebotenen Materialien souverän sein können. Bei bestimmten Erziehungsmethoden verfahren wir nach demselben Prinzip, damit Eltern befähigt werden, pädagogisch sinnvoll zu handeln. Dies ist besonders für die Eingewöhnungszeit oder für die Sauberkeitserziehung wichtig. Den Eltern werden erzieherische Methoden und deren Zielsetzungen erläutert, damit ihnen deren Nutzen und Sinn deutlich wird. Einmal jährlich finden Treffen der Netz für Kinder Einrichtungen in Bayern statt, bei dem sich der Vorstand und die Erzieherin zum Austausch mit anderen Gleichgesinnten treffen. Dort werden ebenfalls Fortbildungseinheiten abgehalten. Nach Bedarf finden auch hausintern pädagogische Elternabende statt.

Die Erzieherin besucht nach eigenem Ermessen Fortbildungen. Dies wird vom Netz unterstützt und gewünscht.

Bei Bedarf steht der Erzieherin Supervision zur Verfügung. Außerdem kann sie sich bei Fragen jederzeit an eine Isofaks (insofern erfahrene Fachkraft) wenden.

Die Erzieherin ist in ständigem Kontakt mit Träger und Elternbeirat.

Die Ausrichtung der inhaltlichen Arbeit auf den Leitfaden des Netz für Kinder und den Bayerischen Bildung- und Erziehungsplan wird regelmäßig überprüft und reflektiert.

Die Eltern haben täglich die Möglichkeit, ihre Meinungen und Anregungen vorzubringen. Der Elternbeirat und die Erzieherin halten die Elternschaft mit Aushängen an der Pinnwand und mit Elternbriefen auf dem Laufenden.

Einmal pro Jahr werden Fragebögen zur Qualitätssicherung an die Eltern ausgeteilt. Diese können anonym beim 1. Vorstand abgegeben werden. Dieser wertet die Bögen aus und veröffentlicht das Ergebnis. Bei der gemeinsamen Reflexion mit der Erzieherin werden Lob und Kritik ausgewertet und das Selbstverständnis als Dienstleistungsunternehmen geprüft.

Eltern arbeiten bei Konzepterneuerungen aktiv mit und werden im Alltag entsprechend mit eingebunden.

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